Eines der interessantesten Features des Windows Server 2016 ist die synchrone oder asynchrone Replikation von Festplatteninhalten.
Die möglichen Szenarien und auch ein Leitfaden zur Installation sind hier beschrieben:
https://technet.microsoft.com/en-us/library/mt126104.aspx
Interessant sind eigentlich alle Szenarien. Besonders schick finde ich die Replikation in einem „stretched cluster“ für den Einsatz als Hyper-V Platform oder auch als normaler Fileserver.
Der in der Technet beschriebene Aufbau ist „zum Spielen“ aber viel zu aufwendig. In diesem Beitrag ist alles auf ein Minimum reduziert. Aufgebaut wird das Szenario „Hyper-V stretched cluster“. Die Idee ist hier also eine Virtualisierungsinfrastruktur über zwei Standorte auszudehnen und die Storage per Storage Replication (SR) zu replizieren.
Technische Fragen / Bedingungen mussten zuvor mangels klarer Doku praktisch ausprobiert werden. Hier die wichtigsten Spielregeln für die POC Umgebung (gebaut aus Hyper-V VMs)
- direkt in die Clusterknoten eingebaute Festplatten können nicht für SR verwendet werden. Deswegen werden in dieser Umgebung noch iSCSI Targets eingesetzt.
- „Storage Spaces Direct“, auch ein neues Windows Server 2016 Feature, scheiden auch aus, weil auf jeder Seite mindestens 4 Maschinen notwendig wären um die Storage abzubilden.
Daraus ist diese Konfiguration basierend auf der Technology Preview 3 entstanden:
- TDC01 ist DC und Server für zwei iSCSI Targets.
In jedem Target sind zwei virtual Disks konfiguriert
- TC01 und TC02 bilden einen Failover Cluster (keine besondere Konfiguration,
jeder Knoten hat nur eine Netzwerkkarte).
- Alle Maschinen befinden sich in der selben AD Site.

Ziel ist es das 100GB Volume mit dem Laufwerksbuchstaben E: von TC02 nach TC01 synchron zu replizieren. Ausgangspunkt der folgenden Bilder ist ein konfigurierter Failover Cluster. Die lokalen Disks sind jetzt noch nicht dem Cluster zugeordnet.
Erster Schritt is es die notwendigen Festplatten zu konfigurieren. Beide Seiten werden identisch eingerichtet. Die E: und L: Laufwerke werden jeweils als GPT partitioniert und ein Volume eingerichtet. E: simuliert das Datenlaufwerk und L: die Logdisk für die Replikation.

Jetzt werden die Disks zum Cluster hinzugefügt.
Wichtig ist hier, sich die Nummern der Cluster Disks zu notiereren, um später Verwirrungen zu vermeiden. In diesem Fall wird „Cluster Disk 4“ die Quelle und „Cluster Disk 3“ das Ziel der Replikation sein (einfach zu sehen an den Hostnamen im Disk Info Feld).

Die Quelldisk (in dem Fall „Disk 4“) muss nun in ein Cluster Shared Volume umgewandelt bzw. hinzugefügt werden. Dazu muss die Disk online sein. Das gelingt nur, wenn man das auf dem Clusterknoten durchführt an dem die Disk auch angeschlossen ist. Die Aktion die in im folgenden Bild dargestellt ist wird deswegen fehlschlagen (weil der Owner Node der Falsche ist).

Das kann einfach durch Verschieben der Platte zum anderen Knoten (in dem die Disk auch steckt) korrigiert werden.

Danach kann man die „Disk 4“ online nehmen und das Erzeugen des CSV gelingt (dafür gibts kein eigenes Bild). Wichtig für den „Online“ Zustand ist nur die Quell Datendisk. Alles andere spielt keine Rolle und wird durch den Assistent später richtig erkannt und konfiguriert.
Jetzt geht es an die Einrichung der Replikation. Die folgenden Bilder zeigen den Assistenten Schritt für Schritt und sind eigentlich selbsterkärend. Gestartet wird mit rechter Maus auf „Cluster Disk 4“.










Jetzt startet die Erstsynchronisation die man sehr schön im Task Manager und Eventlog sehen kann.




Im Cluster Administrator sieht das jetzt so aus:


Ich hatte einige Fehlversuche bis das einigermaßen nachvollziehbar lief. Die wichtigsten hier:
- es passierte, dass man keine Disks dem Cluster hinzufügen konnte. Grund ist, dass noch SCSI Reservierungen von Fehlversuchen da waren. Hilfe „Clear-ClusterDiskReservation -disk 1″ und „Clear-ClusterDiskReservation -disk 2″ am Besten auf beiden Seiten.
- Cluster Disks kommen teilweise nicht online -> Windows Search Service muss deaktiviert werden.
- Beim Einrichten der SR wird keine Zieldisk angezeigt und ein Klick auf „non eligable disks“ zeigt „Partition size does not match“. Grund war bei mir, dass ich dachte, dass die Zieldisk nicht partitioniert sein sollte bzw. müsste. Muss aber 🙂
- Und manchmal half auch einfach ein Reboot.
Das alles ist auch hier zu lesen: Storage Replica: Know Issues (Lohnt sich reinzuschauen ;-))
https://technet.microsoft.com/en-us/library/mt126101.aspx